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November 17, 2025
Hinge begrüßt die Psychologin Anouk Algermissen als deutsche Dating- und Beziehungsexpertin
Bei Hinge glauben wir, dass bedeutungsvolle Verbindungen durch Achtsamkeit, Empathie und emotionale Offenheit entstehen. Deshalb freuen wir uns sehr, die Psychologin und Paartherapeutin Anouk Algermissen als deutsche Dating- und Beziehungsexpertin bei Hinge willkommen zu heißen. Anouk bringt tiefes Verständnis für moderne Beziehungen mit und verstärkt unser globales Expert*innenteam – darunter Logan Ury und Moe Ari Brown –, das Datende mit klaren und wissenschaftlich fundierten Ratschlägen dabei unterstützt, sich in der modernen Dating-Welt zurechtzufinden.
Deutschland ist weiterhin ein wichtiger europäischer Markt für Hinge. Da sich immer mehr Datende im Land an uns wenden, um ernsthafte Beziehungen zu finden, möchten wir unsere kulturelle Relevanz in der Region weiter vertiefen. Mit Anouks Expertise können wir künftig noch mehr lokal relevante Einblicke ins Dating einbringen.
In diesem Q&A teilt Anouk ihre Gedanken zu bewusstem Dating, emotionaler Verletzlichkeit und den mentalen Veränderungen, die zu tiefergehenden Beziehungen führen können.
Willkommen bei Hinge, Anouk! Kannst du uns etwas über deinen Hintergrund erzählen und was dich in die Welt der Beziehungspsychologie geführt hat?
„Mich hat schon immer die Komplexität menschlicher Verbindungen fasziniert, aber erst während meines Psychologiestudiums ist mir klar geworden, wie viel wichtiges Wissen über Liebe, Konflikte und Bindung für die meisten Menschen gar nicht zugänglich ist. Ich erinnere mich, wie ich in einem Hörsaal saß und dachte: Das darf nicht im Lehrbuch bleiben. Das gehört in den Alltag der Menschen.
Diese Erkenntnis hat mich nicht mehr losgelassen. In Gesprächen mit Freundinnen über funktionierende Beziehungen habe ich immer wieder denselben Satz gehört: Ehrlich gesagt, ich improvisiere einfach. Niemand würde erwarten, dass eine Chirurg*in ohne Ausbildung operiert – aber wenn es um Liebe geht, sind wir oft total unvorbereitet.
Meine Mission ist, das zu ändern. Ich bin überzeugt, dass jede*r die Werkzeuge verdient, um gesunde, bewusste Beziehungen aufzubauen. Inspiriert von Pionier*innen wie Esther Perel habe ich mich auf Beziehungspsychologie spezialisiert, meinen Masterabschluss gemacht und eine eigene Praxis eröffnet. Heute begleite ich Paare sowohl in Sitzungen als auch über meinen Podcast Paarpsychologie und meine Social Media Kanäle.“
Was begeistert dich am meisten daran, Hinge als deutsche Sprecherin und Beziehungsexpertin zu vertreten?
„Hinge ermöglicht es mir, Menschen am Anfang einer Beziehung zu erreichen, wenn sie noch entscheiden, wie sie auftreten und welche Dynamik sie aufbauen möchten.
Als Psychologin und Paartherapeutin begegne ich Menschen oft erst, wenn sich bestimmte Muster bereits verfestigt haben. Durch die Zusammenarbeit mit Hinge kann ich viel früher ansetzen – in dem Moment, in dem noch Raum ist, eine gesunde und bewusste Basis zu legen.
Ich glaube fest daran, dass Liebe auf Offenheit, emotionaler Sicherheit und der Bereitschaft, gemeinsam zu wachsen, gedeiht. Menschen dabei zu unterstützen, genau das von Anfang an aufzubauen – und das mit einem Team, das diese Werte teilt – ist genau die Art von Arbeit, die ich machen möchte.“
Hinge ist entwickelt, um gelöscht zu werden. Was bedeutet diese Philosophie für dich – beruflich und persönlich?
„Für mich spiegelt diese Philosophie etwas sehr Echtes über zwischenmenschliche Beziehungen wider: den Wunsch, an einem bedeutungsvollen Ort anzukommen. Nicht mehr zu suchen, weil man jemanden gefunden hat, der*die sich richtig anfühlt. Jemand, mit dem*der es sich lohnt, etwas aufzubauen.
Ich denke da an eine enge Freundin, die gerade jemanden über Hinge kennengelernt hat. Eines Abends hat sie mich angerufen und gesagt: ‚Ich habe die App gerade gelöscht. Es fühlt sich so gut an.’ Das war für sie ein bedeutender Moment – einer dieser stillen Wendepunkte, an denen man beginnt zu vertrauen und sich einzulassen.
Als Psychologin sehe ich, wie schwer es vielen fällt, sich zu öffnen und zu binden. Vergangene Erfahrungen führen oft zu Schutzmechanismen. Doch die Hoffnung, dass da draußen jemand ist, der*die dich wieder an Liebe glauben lässt, ist unglaublich wichtig.
Deshalb berührt mich Hinges Mission so sehr: Menschen dazu zu ermutigen, mit Mut und Verletzlichkeit Verbindungen einzugehen und irgendwann an den Punkt kommen, an dem sie bereit sind, die App zu schließen und sich auf etwas Echtes zu konzentrieren.“
Aus deiner Arbeit als Paartherapeutin – was wird beim Dating oft an emotionaler Verletzlichkeit missverstanden?
„Viele Menschen glauben, dass negative Emotionen und Verletzlichkeit Probleme sind, die man vermeiden sollte – etwas, das man verstecken muss. Uns wird oft, teils subtil, beigebracht: nicht weinen, nicht überreagieren, Haltung bewahren. Doch genau das ist ein Missverständnis, das Nähe verhindert.
Wir denken oft, Intimität entstehe durch Freude, Humor oder gemeinsame Begeisterung. Diese Dinge sind wichtig, aber die tiefsten Verbindungen entstehen häufig dann, wenn jemand den Mut hat zu zeigen, was weh tut, was Angst macht oder was einen nachts wachhält.
In meiner Arbeit sehe ich, wie schwer es fällt, die Angst abzulegen, dass Offenheit andere abschrecken könnte. Aber ich sehe auch den Moment, in dem jemand erkennt: Verletzlichkeit schreckt Liebe nicht ab – sie macht sie möglich. Es braucht Mut, aber genau daraus wachsen Verständnis und Verbindung.“
Und zum Schluss – welchen Perspektivwechsel würdest du dir dieses Jahr bei mehr Datenden wünschen?
„Vor einem Date fragen sich viele: ‚Was soll ich anziehen, damit die andere Person mich mag?‘ Und das ist verständlich, schließlich zählt der erste Eindruck. Aber wenn du dir eine Beziehung wünschst, die Bestand hat, gibt es bessere Fragen: ‚Kann ich bei dieser Person ich selbst sein? Kann ich ein Bedürfnis äußern oder eine Grenze setzen und mich trotzdem sicher fühlen?‘
Diese kleinen inneren Check-ins sind unglaublich kraftvoll. Sie verlagern den Fokus von der externen Bestätigung auf die eigene emotionale Erfahrung. Statt ‚Mag er*sie mich?‘ frag dich: ‚Wie fühle ich mich mit der Person? Fühle ich mich entspannt? Gesehen? Respektiert?‘
Das ist der eigentliche Perspektivwechsel: Vom Bestreben gewählt zu werden, zum Bewusstsein, was du selbst wählst.
Chemie bringt vielleicht Menschen zusammen, aber emotionale Sicherheit hält sie zusammen. Als Paartherapeutin sehe ich immer wieder, dass eine dauerhafte Verbindung nicht davon abhängt, wie aufregend das erste Date war – sondern davon, ob beide wirklich füreinander da sein können, wenn es darauf ankommt.“
